Aktualität
(2009)


Beim Vorwärtsgehen

lass die Fußsohlen

flach wie ein Bügeleisen

die Erde berühren.

Ganz allmählich

überträgst du das Gewicht

vom hinteren auf den vorderen Fuß.

Jeder Schritt

der erste Schritt,

mit dem du die Erde betrittst.

Du bewegst dich in sehr kleinen Schritten voran

(etwa eine halbe Fußlänge).

Der Körper befindet sich

in vertikaler Aufrichtung

über dem jeweils belasteten Fuß.

Diese Aufrichtung

stets neu etablieren.

Du nimmst deinen Körper

unverzüglich und überall hin mit.

Du spürst die Verbindung

zwischen oben und unten,

eine Linie großer Einfachheit!

Du überlässt dich der Erde,

drückst dich gleichzeitig vom Boden ab,

konstant und mit jeder Faser des Körpers.

Du siehst den Körper an als hängend,

lässt den Atem hindurch zu jedem Punkt.

Ein offenes Gehen

trägt dich

durch den Raum, durch die Zeit.

In jedem Moment kann ein Wechsel geschehen.

Auf natürliche Art

bist du aufgehoben

in dem sehr gleichförmigen Ablauf.

Betrachte das Hier und Jetzt!

Jeden getanen Schritt

schneidest du als vergangen hinter dir ab.

Das Gehen nimmt an Harmonie zu.

Der gesamte Bausatz

ist zu jedem Zeitpunkt wie nie zuvor organisiert.

Du beendest das Gehen

in Stille

mit parallelen Füßen.

Die Bewegung klingt im Innern noch nach.

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